Donnerstag, 21. April 2016
Berlinale 2016
... ups? schon berühmt???
..schon berühmt??

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Mittwoch, 20. April 2016
Tempelhof
Circa 5000 Flüchtlinge kann der ehemalige Flughafen aktuell in seinen sieben Hangars beherbergen. Seit Oktober wurden in diesem riesigen Komplex Flüchtlinge aufgenommen. Während im November noch vieles ungeklärt blieb -insbesondere was die sanitären Anlagen betritt, wurden sehr schnell Strukturen für die Arbeit mit Kindern geschaffen (Kindergarten, Sprach- und Tanzkurse und Zirkus), das Personal ausgebaut und erste Duschanlagen (zumindest endlich seit Februar) hergestellt. Auf mich wirkte der Ort sehr entspannt, ruhig, geordnet, sehr sauber und sehr angenehm. Ich arbeitet dort mit dem Zirkus Cabuwazi als Zirkuspädagogin mit 5 weiteren Pädagogen circa 8 Mal. Es findet sowohl morgens als auch nachmittags Zirkus statt. Zwischen 4 bis 6 Trainer trainieren mit den Kindern Kugellauf, Akrobatik und Jonglage. Viele der Kinder kennen den Zirkus bereits, weil sie bereits seit Wochen im Tempelhof wohnen. Dann kommen aber auch immer wieder neue Kinder, wobei der Winter meiner Meinung nach ruhig war und man merkte, dass weniger kamen als im Herbst. Die Kinder sprechen noch kein Deutsch. Manche verstehen bereits viel, manche können auch schon etwas sagen. Auffallend ist, dass sie sehr schnell lernen. Nachdem ich immer wieder "und noch einmal" sagte, sagte das Kind ohne Akzent "noch einmal", wenn es wieder auf die Kugel hoch wollte. Die Akrobatikmatten werden auf dem kalten Steinboden ausgelegt, auf welchem dann auch mit den Diabolos und Hula Hoops gespielt werden. Die Sachen gehen schnell kaputt und man darf sie nicht aus den Augen lassen, da manche Kinder immer mal wieder versuchen sie in ihre Container mitzunehmen um mit ihnen auch später noch spielen zu dürfen. Einmal haben sie sogar eine riesige Laufkugel mit in den Container nehmen wollen, was natürlich ziemlich schnell auffiel, da diese Kugeln ja extrem breit sind. Die Kinder freuen sich sehr über das Angebot und machen freudig mit. Es machen auch viele Erwachsene mit, vor allen Dingen Jugendliche, die ansonsten viel mit ihrem Handy beschäftigt sind. Obwohl ich ja bekanntlich kein Freund vom Handy bin, bin ich froh, dass es es gibt, weil es den Geflüchteten tatsächlich sehr viel hilft, die Zeit zu überbrücken. Sie sind eigentlich fast nur mit dem Handy beschäftigt, Facebook, Filme anschauen, Internet etc. Auch um die Sprache zu lernen, ist es hilfreich, um sich in Berlin orientieren zu können etc. Ich weiß gar nicht, was die Leute ohne das Handy tun würden. Sie sitzen eben schon sehr viel herum. Aber Ende Februar wurde es warm und es war schön zu sehen, dass alle Berline raus gingen und sich über den Frühling freuten, natürlich auch die Menschen aus Tempelhof. Die Arbeit mit den Kindern war einerseits schön. Aber auch anstrengend. Alle wollten natürlich spielen, es gab immer wieder Streit, wenn Kinder anstehen und warten mussten. Zwischendurch krabbelten Babys herum, die man immer wieder von der Matte tragen musste, damit sie nicht von einem Seil geschlagen oder von einer Laufkugel überrollt wurden. Nach dem Vormittagstraining gab es noch ein Mittagessen. In Alufolie gepacktes Essen, das im Tempelhof nur ausgegeben wird, nicht aber gekocht wird. Dafür hat es wirklich gut geschmeckt. Ich konnte zum Training immer laufen. Das war natürlich genial, dass ich so nah wohnte. Aber die Lage der Mittenwalderstraße ist einfach auch genial.

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Katakomben
Ein Ort des Trainings mit vielen netten Begegnungen. Es handelt sich dabei um einen Verein. Hier trainieren alle möglichen Zirkusbegeisterte, Profiartisten, Artisten, die in einem Zirkus arbeiten oder Artisten, die selbstständig arbeiten. Auch kommen immer wieder viele Besucher aus dem Ausland, die hier vorrübergehend trainieren wollen oder einen Auftritt haben. Es ist ein wunderbarer Ort um sich auszutauschen und um voneinander zu lernen. Die Katakomben befinden sich unten im Keller. Hohe, weiße Wände zieren die Räumlichkeiten, so dass auch Jongleure und Luftartisten ausreichend Raum für ihre Arbeit haben. Eine kleine Küche lädt zum Pausenkaffee ein und es gibt auch Möglichkeiten dort zu übernachten - für die Leute, die von weiter her kommen. Ich war immer sehr gerne in den Katakomben. Zu Anfang fühlte man sich zwischen all den Profis seltsam und entwickelte ab und zu ein ziemliches Schamgefühl. Aber sobald man über seinen eigenen Schatten gesprungen war, konnte man dort sehr gut trainieren. Das Schlimmste, was einem dann passieren konnte, war, dass einer zu einem kam und einem einen Tipp gegeben hatte, wie man einen Trick besser lernen könnte. Das Besondere an diesem Ort ist auch, dass man so viele schöne Dinge sehen und beobachten kann. Es ist an manchen Tagen wie ein Varietébesuch ohne Eintritt.

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