Sonntag, 7. August 2016
Chandigarh - eine "moderne" indische Stadt
Chandigarh wurde erst in den fünziger Jahren erbaut. Daher weist sie eine schachbrettartige Grundstruktur auf, wobei die einzelnen Viertel verschiedene Zahlen zugeordnet werden - den verschiedenen Sektoren. Hier gibt es sehr viel mehr Ampeln und im Sektor 17 (das Zentrum) sprudelt es vor schicken Läden und reichen Leuten, die mit ihren Autos anfahren um Kleidung zu kaufen, die so teuer bzw. teilweise teurer ist wie in Deutschland. Ich sehe zum ersten Mal Frauen mit offenen Haaren. Viele tragen auch Jeans bzw. westliche Kleidung.

Notare und Rechtsanwälte bei der Arbeit. Hier wurden viele Schriftsätze aufgesetzt - besonders wichtig für Analphabeten. Laut einem Statistikportal lag der Alphabetisierungsgrad 1981 bei nur 54 %, 2011 bereits bei 69 %, wobei der für Frauen bei nur 59 % liegt. Immerhin kann jeder Dritter der Gesamtbevölkerung nicht schreiben und lesen, 40 % der Frauen können nicht schreiben und lesen.




Eine der angepriesenen Sehenswürdigkeiten hier ist neben dem Rose-Garden der Rock-Garden. Ein Garten aus Steinen - modern wie die Stadt sich gibt, findet sich hier in einer weiträumigen Parkanlage ein recht moderner Skulpturenpark unterschiedlichster Arten. Manches etwas schräg wirkend aber vieles sogar sehr organisch, bunt, mit Kacheln und Fliesen verziert - erinnert es ein wenig an die Gaudi-Architekturen in Barcelona.

und zwischendurch - wie es schon fast die Regel geworden ist - ein kurzer Snap mit den indischen Touristen, die uns gern auch als Sehenswürdigkeit mit nach Hause nehmen wollen.


Gegen Ende fanden wir dann im dritten Bauabschnitt eine baulich wundervolle Idee: es werden einfach duzende Schaukeln im Parkgelände arrangiert - und den Besuchern überlassen. Es folgt ein buntes Bild schaukelnder Leuter - klein, groß, jung, alt, allein oder zu dritt ... alle trauen sich mal wieder mit Freude dieser einfachen Aktivität zu widmen.



Am See von Chandigarh lernen wir eine Frau kennen, die M. einen Stift schenken möchte. M. schenkt ihr ebenso einen Stift von Deutschlandradio. Und sie möchte unbedingt auch seine Telefonnummer. Dann möchte sie uns vielleicht noch zu einer Kokusnussmilch einladen. So recht verstehen wir sie nicht, weil sie Hindi spricht, aber meint sie würde Englisch sprechen, eine Aktion, die einem hier ganz oft passiert. Sie meinen, dass man selbst ganz schlecht Englisch sprechen würde, sie das ja aber perfekt sprechen, was leider so nicht ganz zutrifft. Im Gegenteil: Sehr wenige sprechen wirklich gutes Englisch, meist nur die, die eine längere Ausbildung genießen durften. Ich kann mich daher auch bisher noch nicht mit vielen Frauen unterhalten - denn die genießen hier ja meist keine so lange Ausbildung wie die Männer. Die meisten Frauen bleiben zu Hause und hüten die Kinder und machen den Haushalt, während die Männer arbeiten gehen. Mehr dazu noch später..




des nächtens

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